Fabienne Schlumpf, Tefera Mekonen (Photo: Bremgarter Reusslauf)
Fabienne Schlumpf, Tefera Mekonen (Photo: Bremgarter Reusslauf)

Bremgarter Reusslauf: Schlumpf und Tefera souverän

Einmal mehr bot der Reusslauf in Bremgarten eine ideale Standortbestimmung im Hinblick auf die grossen Frühlingsziele. Die Wetziker Steeple-Rekordhalterin Fabienne Schlumpf (TG Hütten) und der Äthiopien-Berner Mekonen Tefera setzten sich im weitgehend flachen, 11 km langen Rennen souverän durch. Insgesamt liefen am ersten Volkslaufklassiker des Jahres bei kalter, aber trockener Witterung rund 3000 Läuferinnen und Läufer.

„Seit den Cross-Europameisterschaften Mitte Dezember bestritt ich keinen Wettkampf mehr, so dass es mir ums Wiederfinden dieses Gefühls ging“, sagte Fabienne Schlumpf. Neben dem Finden dieses Gefühl suchte die 27-Jährige auch den Vergleich – „und das ohne Druck“, wie sie betonte. Bereits im Vorjahr war sie gelaufen in Bremgarten. Mit der Schlusszeit von 36:08 Minuten war sie nun 49 Sekunden schneller. „Das passt“, freute sie sich. Als „Eins-zu-eins-Werte“ vergleichen wollte sie die beiden Leistungen indes nicht. Zurück führte sie dies auf die unterschiedliche Taktik: „Letztes Jahr wollte ich die Halbmarathonpace testen, nun die Offensive.“ „Ich war nun immer am Drücker und hangelte mich von Mann zu Mann nach vorn“, sagte sie. Schneller waren schliesslich nur 16 Männer.

Marcel Berni schnellster Schweizer
Und deren schnellster war Tefera Mekonen, der seit Jahren in Herrenschwanden lebende Äthiopier. „Ich konnte mich ziemlich einfach absetzen“, sagte der 26-Jährige. Und er verwies eine „Berner-Fraktion“ auf die Ehrenplätze: Marcel Berni (TV Länggasse), Joey Hadorn, Matthias Kyburz, Fabian Kuert (LV Langenthal), Adrian Lehmann (LV Langenthal), Andreas Kempf (TSV Düdingen) und Lukas Marti. 4, 6, 15, 21 Sekunden und 1:01, 1:18, 1:31 Minuten nahm er ihnen ab.

Vor allem die ersten Verfolger freuten sich ebenso. „Ich bin auf gutem Weg“, freute sich Berni. Der Halbmarathon-Team-Europameister von 2016 hat sich nach einem Ermüdungsbruch schon im Herbst zurückgemeldet und zeigte sich in einer vielversprechenden Form, um im April die Qualifikation fürs Marathon-Team an der EM zu realisieren. Und OL-Spezialist Hadorn, erst 20, staunte über Zeit und Rang. Dieses läuferische Potenzial hofft er in den kommenden Wochen und Monaten in seiner Spezialdisziplin ausspielen zu können.

Gelungene Rückkehr von Martina Strähl
Bei den Frauen vermochte einzig Martina Strähl (LV Langenthal), die Reusslauf-Siegerin vom vorletzten Jahr, einigermassen mit Schlumpf mitzuhalten. 59 Sekunden verlor sie schliesslich. Und strahlte: „Ich bin von A bis Z zufrieden.“ Nach einer Magenblutung und einem Ermüdungsbruch im August, präsentierte sich die Berglauf-Europameisterin und Marathon-EM-Teilnehmerin wieder mehr als respektabel. 14 Sekunden schneller lief sie als letztes Jahr.

Über die Kurzdistanz von 6,6 km setzten sich Nicole Egger (Langenthal) und Pierre Fournier (Bullet) durch.

Bremgarten AG. Reusslauf (11 km). Männer: 1. Tefera Mekonen (ÄTH/Herrenschwanden) 33:22. 2. Marcel Berni (Köniz) 0:04. 3. Joey Hadorn (Fahrni bei Thun) 0:06. 4. Matthias Kyburz (Liebenfeld) 0:15. 5. Fabian Kuert (Langenthal) 0:21. 6. Adrian Lehmann (Langenthal) 1:01. – Frauen: 1. Fabienne Schlumpf (Wetzikon) 36:08. 2. Martina Strähl (Oekingen) 0:59. 3. Chiara Scherrer (Winterthur) 3:33.

(gg)