Podest Marathon (Photo: Facebook SwissCitymarathon-Lucerne)
Podest Marathon (Photo: Facebook SwissCitymarathon-Lucerne)

Inauen und die Luzern-Verbundenheit

Franziska Inauen (Nottwil) gewann den SwissCityMarathon-Lucerne zum dritten Mal in Folge und vierten Mal insgesamt. Bei den Männern setzte sich der Deutsche Kay-Uwe Müller vor dem Zuger Philipp Arnold durch.

Franziska Inauen ist ein Phänomen in der Schweizer Marathon-Szene. Die 33-jährige Luzernerin – 2017 in Luzern Schweizer Marathon-Meisterin – setzt trotz vorzüglicher Leistungen das Erlebnis und die Freude in den Vordergrund. Sie läuft ohne Uhr und sie trainiert ohne Plan. Und sie hat eine ausgeprägte Vorliebe für den Marathon in ihrer Heimatstadt Luzern. Sieben Mal ist sie ihn schon gelaufen, drei Mal zudem den Halbmarathon. Und seit 2014 landete die Heilpädagogin ihren vieren Sieg, den dritten in Folge seit 2017. In diesem Jahr erlebte sie die 42,195 km mit den beiden Runden um das Seebecken wie „einen Zauber“.

Die einzigartige Stimmung, die Abwechslung, die persönliche Beziehung zur Umgebung und zum Publikum strich sie hervor. „Es war ein Genuss, verbunden mit wunderbaren Glücksgefühlen“, sagte sie. Allerdings bekundete sie ganz am Schluss arge Probleme: Sie verschluckte sich beim Trinken und litt anschliessend unter Atemnot. „Auch solches ist Kopfsache“, sagte sie und erreichte die Ziellinie am Limit. Mit ihren 2:55:03 Stunden „rettete“ sie auf die zweitplatzierte Nidwaldernin Mirjam Niederberger einen Vorsprung von 1:26 Minuten ins Ziel. Ihre Bestzeit vom Vorjahr verpasste Inauen um fast vier Minuten. Und die erst 26-jährige Trail-Running-Spezialistin Niederberger erhielt eine Antwort auf ihre Frage: „Ich überlegte, ob ich die 3-Stunden-Grenze knacken kann.“ Auf das dritte Treppchen des Podests schaffte es Nina Högger aus Grabs.

Bestzeit für Arnold
Bei den Männern spielte der Deutsche Kay-Uwe Müller seine Überlegenheit aus. Der 40-Jährige ist ein Ultra-Phänomen. Er lief in Luzern seinen achten Marathon des Jahres, den vierten innert der letzten neun Wochen. Und – wider die Regel – war der jüngste der beste. „Das war mein Tag X“, sagte Müller. Mit 2:27:05 Stunden glückte ihm die zweitbeste Zeit seiner Karriere. Bis Streckenhälfte hielt der Einheimische Philipp Arnold mit, dann liess er Müller ziehen. „Mit diesem Rhythmus wäre ich nie über die Distanz gekommen“, spürte der 32-Jährige aus Cham, der für den LC Zürich läuft. Die Taktik klappte. „Ich fühlte mich lange sehr, sehr gut“, sagte er. Das Ziel erreichte Arnold 5:48 Minuten nach Müller in 2:32:54 Stunden. Damit verfehlte er seine Marathon-Bestzeit vom letzten Frühling beim Zürich Marathon lediglich um 29 Sekunden. Den dritten Rang sicherte sich mit knapp zweieinhalb Minuten Rückstand auf Arnold der Japaner Akira Sakagucci.

Die Halbmarathon-Rennen gingen an Neil Burton (LC Basel) in 1:06:39 bei den Männern und an Melina Frei (TV Oerlikon) in 1:17:53. Im 10-km-Rennen setzten sich Manuel Walss (TV Oerlikon) und Andrea Meier (LC Uster), die Vorjahressiegerin im Halbmarathon, durch.

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(gg)